Unseren ersten Kontakt mit LA hatten wir ja bereits auf unserem Trip im Jahr 2014. Schon damals hat uns LA gefesselt, weshalb wir dieses Mal einen längeren Stopp einlegten. Insgesamt waren wir fünf Nächte in Los Angeles, für uns genau die richtige Dauer. LA hat so viele schöne und tolle Ecken, aber ich möchte im Folgenden auf unsere Highlights eingehen.

Hollywood/ West-Hollywood

Los Angeles ist groß und ohne Auto ist man wirklich aufgeschmissen. Wenn man keine Lust auf Hotel-Hoping hat und dafür etwas Zeit im Auto und auf den Straßen in Kauf nimmt, ist Hollywood eigentlich ein guter Platz zum Übernachten. Die ersten drei Nächte waren wir direkt in Hollywood, nur wenige Meter vom Dolby-Theater in einer kleinen Privatwohnung, die wir über AirBnB gebucht haben. Die beiden anderen Nächte waren wir dann in West-Hollywood im bekannten „The Standard Hotel“, welches man beispielsweise aus dem Film „The Green Hornet“ kennt. In Hollywood kommt man natürlich nicht um Sehenswürdigkeiten wie den Walk of Fame, das Dolby- und Chinese-Theatre herum. Auch wenn es hier für unsere Verhältnisse zu touristisch zugeht, sollte man es trotzdem einmal gesehen haben. Wer mehr Wert auf Abendprogramm legt, der ist in West-Hollywood besser aufgehoben. Die legendären Clubs wie das „Whiskey a Go Go“ und den „Viper-Room“ erreicht man hier in kurzer Zeit auch ohne Taxi. Die „Saddle Ranch“, welche schräg gegenüber des Standard Hotels liegt, ist für die Abendgestaltung zu empfehlen. Wer etwas mehr Kleingeld im Reise-Budget hat, kann natürlich auch im legendären „Chateau Marmont“ einchecken. Im „Rainbow Cafe and Grill“ hatte man früher gute Chancen Lemy Kilmister über den Weg zu laufen und auch heute soll der liebe Ozzy Osbourne regelmäßig am Flipper sitzen.

Griffith Obersvatory/Hollywood Sign/ Mullholand Drive/ Malibu

Ein Platz, an den man mindestens einen Sonnenuntergang erlebt haben muss, ist das Griffith Observatory. Der Weg hier hoch lohnt sich auch für Leute, die sich nicht für Astronomie interessieren. Der Blick über LA ist einfach einmalig. Wer mag, kann auch noch die Trails ein paar Meter hochlaufen, dann hat man einen tollen Blick auf das Observatorium mit der Skyline von Downtown LA im Hintergrund. Dieser Anblick ist, vor allem nach Sonnenuntergang, spektakulär, wenn die Millionen an Lichtern die Stadt erhellen. Von hier ist es nicht weit bis zum Canyon Lake Drive. Wenn man nicht irgendwelche Trails hochwandern will, hat man hier den besten Blick auf das berühmte Hollywood Sign. Ein weiteres Postkartenmotiv hat man am Mullholland Drive. Oberhalb der Hollywood Bowl gibt es einen kleinen Parkplatz mit Aussichtsplatform. Auch hier ist es bei Nacht spektakulär, aber auch der Blick Richtung Osten ist zum Sonnenaufgang atemberaubend. Wenn ihr es pünktlich zum Sonnenaufgang hier hoch schafft, dann fahrt weiter Richtung Westen… bis der Drive zu Ende ist! Die Straße ist wie leergefegt um diese Uhrzeit und mit der Sonne im Nacken ein Traum. Wenn ihr am Ende seid, nehmt die 405 südlich und dann den Highway 1 bis nach Malibu. Im Paradise Cove in Malibu lässt es sich super frühstücken und das mit den Füßen im Sand. Die meisten Strände in Malibu sind in Privatbesitz, der größte öffentliche Strand ist der Zuma Beach, der fünf Minuten vom Paradise Cove entfernt ist.

Venice Beach/ Santa Monica

Diese beiden Teile gehören definitiv zu den absoluten DO’s. Fangen wir in Venice Beach an. Mehr Kalifornien wie in Venice gibt es wohl nirgends. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wo ich hier anfangen soll. Wenn ihr von Süd-Westen nach Venice fahrt, kommt ihr über den Abbot Kinney Blvd herein. Hier laden viele kleine Stores und Cafes zum Verweilen ein. Wer darauf keine Lust habt, für den eignet sich Abbot Kinney auch einfach nur zum Flanieren bevor es zu den Kanälen geht. Diese sind auch dafür verantwortlich, dass Venice Beach seinen Namen hat. Ein traumhaftes Plätzchen, wo man gerne alt werden möchte. Wenn man hier genug gesehen hat, sind es nur zwei bis drei Querstraßen bis an den berühmten Boardwalk. Den bekannten Muscle Beach erreicht man schon nach wenigen Metern, genauso wie die berühmte Skate-Bowl. Auf dem Boardwalk sind so viele Selbstdarsteller unterwegs, dass man gar nicht weiß, wo man als erstes hinschauen soll. Falls das einem doch zu viel werden sollte, kann man hier aber auch super am riesigen Strand entspannen. Von Venice kann man dann mit dem Bike direkt weiter nach Santa Monica ziehen. Es gibt unzählige Shops, bei denen man ein Fahrrad mieten kann. Vom Muscle Beach ans Santa Monica Pier sind es ca. vier Kilometer. Der Pacific Park auf dem Santa Monica Pier ist wohl nicht der tollste, aber wahrscheinlich einer der bekanntesten Rummelplätze der Welt. Nach guten 4000 Kilometer quer durch die USA endet hier auch die berühmte Route 66.

Downtown/ Farmers Market/ Beverly Hills

Downtown wird – wie wir finden – oft unterschätzt. Hier gibt es unzählige tolle Sachen zum Anschauen. Das „Pico House“, welches das erste dreistöckige Haus in LA war, liegt direkt neben dem ersten Feuerwehrhaus. Von hier geht man einmal quer über die Straße und man ist direkt an der Union Station. Der wichtigste Bahnhof in LA erscheint in voller Pracht wie 1939 als er erbaut wurde, man könnte glatt meinen der ganze Charme aus den 40er- und 50er-Jahren wurde hier gefangen gehalten. Ein weiteres architektonisches Highlight in Downtown ist die Walt Disney Concert Hall von dem berühmten Architekten Frank O. Gehry. Der US Bank Tower – bei dem seit kurzem durch eine gläserne Rutsche im 70. Stock gerutscht werden kann – sowie das Rathaus und die Bibliothek sind weitere Attraktionen. Für die Abendgestaltung empfiehlt sich definitiv ein Gang über den Broadway. Hier wurde in den letzten Jahren viel investiert, um dem Ganzen mehr Leben einzuhauchen. Wenn man in DTLA alles gesehen hat, kann man einen Stop am Farmers Market einlegen, um sich zu stärken. Den Farmers Market kann man am ehesten mit einer „Markthalle“, wie man es bei uns kennt, vergleichen. Hier gibt es neben frischen Lebensmittel auch ein riesiges Angebot an leckerem Essen aus der ganzen Welt. Von hier ist es dann auch nicht mehr weit bis nach Beverly Hills. Den berühmten Rodeo Drive, die wohl bekannteste Shopping-Meile der Welt, erkundet man am besten zu Fuß. Wer dann noch Lust hat Promi-Häuser anzuschauen, besorgt sich am besten am Straßenrand eine Karte, auf der verzeichnet ist, wer wo wohnt. Eine Garantie darauf gibt es zwar nicht, aber es kann ja auch ganz spannend sein, wenn man nur erahnt und rätselt, wer da nun wirklich drin wohnt. Meist ist durch Hecken und Tore sowieso nicht viel zu sehen. Mein Highlight war auf jeden Fall die Villa, an der die Außenaufnahmen zu „The Prince of Bel-Air“ gedreht wurden.